Der Wasserturm
Der mit den Bogengiebeln verzierte Renaissancewasserturm ist ein technisch wertvoller Bau . Seine Entstehung setzte die Errichtung des Stausees Jordán – des Trinkwasserreservoirs – voraus. Heutzutage befindet sich in einigen Stockwerken des Wasserturmes eine Galerie.
Einerseits verdankte die Stadt ihrer Lage den Ruf einer uneinnehmbaren Festung, anderseits litten die Einwohner der Stadt unter Gebrauchs- und Trinkwassermangel. Im Jahre 1492 errichteten die Taborer ein Talbecken, welches sie nach dem biblischen Fluss Jordan benannten. Dieser einzigartige Wasserbau stellt die älteste Talsperre in Mitteleuropa dar. Der ausreichende Wasservorrat wurde gesichert. Es blieb jedoch noch ein Problem zu lösen. Man musste die mit dem Höhenunterschied zwischen dem Talbeckenwasserspiegel und der Altstadt zusammenhängenden Schwierigkeiten überwinden. Spätestens im Jahre 1502 wurde unter dem Jordan-Damm ein alter Wasserturm gebaut. Eine einzigartige Pumpenanlage pumpte Wasser aus Jordan in den Wasserturm, der im östlichen Teil der Schanzen, 32 m über dem Jordan-Wasserspiegel erbaut wurde. Von dem Turm, einem seltsamen, nach dem Brand im Jahre 1559 wiederaufgebauten und mit Bogengiebeln und Sgraffiti ausgeschmückten Renaissancebau, wurde Wasser durch eine hölzerne Rohrleitung in die Stadtbrunnen verteilt.
Am Wasserturm beginnt der Platz, der jetzt Tržní-Platz heißt und früher "die Große Schanze" genannt wurde. Die Tradition bewahrte in dem Flurnamen Erinnerungen an die Renovierung der nördlichen Teile der Verschanzung der Stadt. Auch heute endet der Platz mit einem steilen Hang, der mit gepflegten Resten der Schanzmauer umzäunt ist. Auf der großen Fläche des Platzes finden alljährlich historische Märkte und andere Kulturveranstaltungen statt, die an die ruhmreiche Geschichte der Stadt erinnern.